Alle Artikel in: Familie

Eltern haben keine Lobby!!!

Dieses Urteil des Bundessozialgerichtes hätte anders ausfallen sollen. Eine Familie mit drei Kindern hatte geklagt, dass ihre Sozialversicherungsbeiträge niedriger hätten sein müssen, als diejenigen von Kinderlosen. Und haben verloren. Das Gericht erkannte zwar an, dass das Aufziehen von Kindern prinzipiell berücksichtigt werden muss, es sah aber die aktuelle gesetzliche Regelung als ausreichend an. Das heißt, der Gesetzgeber müsste aktiv werden, wenn er Familien hier mehr entlasten wolle und eine höhere Generationengerechtigkeit schaffen wollte. DerKinderarztblog ruft Eltern auch aus diesem Grund auf, sich mehr politisch zu engagieren und in der Politik auch auf ihre Bedürfnisse hinzuweisen. Zwar geht es Familien in Deutschland häufig gut, aber Alleinerziehende und auch Familien mit Geringverdienern leben zu häufig an der Armutsgrenze. Sie brauchen Unterstützung und Lobby. Wie wäre es mal mit einer eigenen Familienpartei? Wer sonst sollte denn die Zukunftsprobleme engagierter anpacken als Menschen mit Kindern. DrGH

Trennungskinder haben mehr gesundheitliche Beschwerden

Manchmal ist eine Trennung nicht zu umgehen. Darunter leiden die Partner, aber auch ihre Kinder. In Deutschland werden jährlich bis zu 200.000 Ehen geschieden, etwa 150.000 Minderjährige sind damit pro Jahr in Deutschland durch Trennungssituationen ihrer Eltern belastet. Im Rahmen einer schwedischen Studie wurden anhand der Daten von fast 150.000 12- bis 15-jährigen Kindern bzw. Jugendlichen die Belastungen, unter denen die betroffenen Kinder leiden, genauer untersucht. Demnach klagen die Kinder sowohl über psychische als auch über körperliche Probleme. Bei 22% der Trennungs-Kinder treten derartige Beschwerden auf, aber nur bei 13% der Kinder aus Familien ohne Trennungssituationen. Die häufigsten Beschwerden sind Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, Kopf- und Bauchweh, Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit und Unwohlsein. Mädchen leiden unter der Trennung stärker, bei ihnen sind vor allem Traurigkeit, Erschöpfung, Schlaflosigkeit und Kopfweh die Symptome. Jungs haben mehr Konzentrationsprobleme, aber auch Schlafstörungen. Auch die Kinder, die nach einer Trennung beide Elternteile regelmäßig sehen, leiden unter der Situation, sie haben aber weniger Beschwerden. Es ist gut für die Kinder, den Kontakt zu beiden Elternteilen aufrechtzuerhalten. Die Kinder brauchen Unterstützung und Verständnis von ihren Eltern, …

Fitnesstraining für frischgebackene Mütter

Sport für frischgebackene Mütter – geht das auch für Mamas, die niemanden für die Kinderbetreuung haben oder die das Kind nicht abgeben wollen? Die Kinderärzte haben immer wieder das wichtige Thema aufgegriffen, dass auch Eltern einen Ausgleich brauchen. Wenn es Eltern gut geht, wirkt sich das positiv auf die Kinder aus. Viele junge Mütter suchen nach Möglichkeiten für sportliche Betätigung mit Baby – und es gibt sie! Wichtig ist, dass es Spaß macht. Denn mit all den Anforderungen des Alltags mit einem Baby können nur das passende Angebot in der Nähe und Gleichgesinnte einem helfen, sich aufzuraffen. “Fit dank Baby” wird in vielen Städten in angeboten. Das Besondere: Die Kinder werden nicht extra betreut, sondern bleiben bei ihren Müttern, robben auf einer Matte oder dienen auch einmal als Trainingsgewicht. Dann gibt es “Laufmamalauf”, ein Fitnessprogramm für Mamas im Freien mit Kind und Kinderwagen. Verschiedene Übungen wechseln ab mit machbaren Laufeinheiten. Darüberhinaus gibt es auch Fitnessstudios mit Kinderbetreuung oder die, allerdings doch teurere, Möglichkeit, mit einer Personal Fitnesstrainerin zu Hause zu trainieren. Was auch immer man macht, es …

Vom Nutzen des Internets

In der BRD sind laut Familienministerium 1,2 Mio. 3-8 Jährige regelmäßig im Internet unterwegs. Allerdings hängt es stark von den Eltern ab, ob und wie sehr die Kinder von den digitalen Angeboten profitieren. Das Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet hat im Rahmen einer großen Umfrage festgestellt, wie selbstverständlich Kinder mit digitalen Medien umgehen – und wie unsicher Eltern dagegen oft sind und doch häufig Unterstützung bräuchten, um den Kindern den sinnvollen Umgang zum Beispiel mit dem Internet beizubringen. 18% der Eltern stellten zum Beispiel keine Surf-Regeln auf. Nur etwa 25% der Eltern schätzen sich laut Umfrageergebnis als “digital souverän” ein und können die Kinder gut im Internet begleiten. Anders ausgedrückt: Wir Eltern sollten uns im Bereich der Medienkompetenz informieren und eventuell auch beraten oder schulen lassen. Die wichtigste Fähigkeit, die Kinder erwerben müssen, besteht darin, die wertvollen Angebote von nicht sinnvollen Inhalten unterscheiden zu können. Außerdem sollte der Grundsatz gelten, dass sich die Kinder nur von den Eltern begleitet im Internet bewegen. Die Zeit, die vor dem Bildschirm verbracht wird, ist auf …

Erstgeborener sein ist nicht leicht!

Es ist ja in vielerlei Hinsicht nicht leicht, das erste Kind seiner Eltern zu sein, denn die müssen ja noch erzogen werden und kennen sich halt mit vielen Dingen noch nicht so gut aus. Nun bestätigen Forscher auch noch, dass Erstgeborene im Mittel dicker werden und eher zu Erkrankungen neigen als nachfolgende Geschwister. Ärzte aus Neuseeland zeigten, dass es einen Zusammenhang zwischen der Geschwisterreihenfolge und späteren Erkrankungsrisiken sowie dem Körpergewicht gibt. Zwar wiegen Erstgeborene zunächst eher weniger als ihre jüngeren Geschwister, aber sie haben eine zu 30% höhere Neigung, später im Leben Übergewicht zu entwickeln. Und es gibt Hinweise für die Neigung zu Diabetes, Herzkreislauferkrankungen, Stoffwechselstörungen und Bluthochdruck. Bei Männern ist die Körpergröße der Erwachsenen beim erstgeborenen Bruder am höchsten, jüngere Brüder werden eher kleiner. Es ist noch nicht klar, woher diese Phänomene rühren. Vielleicht kommen die im Vergleich hohe Aufmerksamkeit und vermehrte Fürsorge für das erste Kind und die bei nachfolgenden Kindern kleineren Ressourcen der Eltern zum Tragen. Vielleicht spielt auch eine beim ersten Kind noch nicht eingespielte Plazentaversorgung eine Rolle, was das niedrigere …

Ist eine elektronische Überwachung von Kindern gut?

Es gibt es einerseits Ortungsgeräte mit Hilfe-Buttons, mit denen Kinder im Notfall auch die Eltern benachrichtigen können. Andererseits werden aber auch immer mehr Apps angeboten, die einfach auf das Smartphone geladen werden und die Eltern über den Aufenthaltsort informieren. “Oh, dass ist ja toll!” mag wohl die erste Reaktion vieler Eltern sein, wenn sie erfahren, dass es mittlerweile zahlreiche technische Möglichkeiten gibt, immer über den Aufenthaltsort ihrer Kinder informiert zu sein. Dabei variiert der Grad der Überwachung von der Möglichkeit, sich den Aufenthaltsort des Kindes bei vermeintlichem Bedarf anzeigen zu lassen, bis hin zu einer Art “elektronischen Fußfessel”. Dies bedeutet, dass die Eltern sofort informiert werden, wenn das Kind einen festgelegten Bereich oder z.B. den normalen Schulweg verlässt. Man kann sich auch per Signalton benachrichtigen lassen, wenn das Kind ein zuvor angegebenes Ziel erreicht hat. Auch wenn dies zunächst alles hilfreich erscheinen mag, da Eltern sich sicherlich oftmals Gedanken darüber machen, wo sich ihre Kinder gerade aufhalten, birgt diese Art der Überwachung zahlreiche Risiken für die Entwicklung der Kinder, denn man vermittelt ihnen damit ja, …

Den kindlichen Gerechtigkeitssinn erzieherisch nutzen

Bereits 3-jährige Kinder haben einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn! Wussten Sie das? In einer Studie hatten Forscher mit Puppen Konfliktsituationen dargestellt. Eine Puppe nahm der anderen beispielsweise etwas weg oder es wurden Gegenständen unfair verteilt. Die Kinder reagierten, indem sie dem richtigen “Besitzer” den Gegenstand wieder zurückgaben oder protestierten, wenn ein Gegenstand dem falschen “Besitzer” gegeben wurde. Sie setzten sich für das “Opfer” ein, als seien sie selbst betroffen. Ein Gerechtigkeitssinn scheint sich also sehr früh zu entwickeln. Bei Vorschulkindern ist es so, dass die Kinder lieber dem Opfer helfen als den “Übeltäter” zu bestrafen. Das kann man für die Erziehung nutzen. Die Kinder lernen mehr, wenn sie helfen müssen, den Schaden, der aus einer Handlung entsteht, zu beheben. Weniger nehmen sie mit,  wenn sie für ein Fehlverhalten in welcher Form auch immer bestraft werden. Und die Schadensbehebung ist ja auch eine logischere Konsequenz, die Kinder können es einfach besser verstehen.

Keine Angst vor dem Zahnarzt!

Die Kinderärzte sprechen mit Kindern und Eltern oft über die Notwendigkeit zahnärztlicher Prophylaxe, Kontrolle und Behandlung. Oft wird auch gefragt, wie man die Kinder auf Zahnarztbesuche vorbereiten sollte. Dazu gibt es einige Tipps, die übrigens auch für andere Bereiche der Medizin, also auch für den Kinderarztbesuch, gelten: – Der wichtigste Punkt ist, dass die Eltern ein angstfreies Vorbild sind bzw. ihre eigene Angst nicht auf die Kinder übertragen. Kinder nehmen auch nonverbale Signale deutlich wahr! – Gehen Sie nicht erst, wenn eventuell schmerzhafte Behandlungen anstehen. Kontrollen sind medizinisch sinnvoll, machen die Normalität eines Zahnarztbesuches klar, führen zu Gewöhnung und bauen Ängste ab. – Planen Sie ausreichend Zeit für den Zahnarztbesuch ein, Hetzte führt zu Stress und lässt denn Besuch eventuell misslingen. – Machen Sie keine falschen Versprechungen, sondern bereiten Sie das Kind spielerisch, eventuell auch mit einem Buch, auf den Zahnarztbesuch vor. Oder spielen Sie die Situation mit dem Kuscheltier vor. Es sollte aber auch kein Thema sein, das zu breiten Raum einnimmt. – Drohen Sie nicht mit dem Zahnarzt, wenn das Kind zum Beispiel …