Alle Artikel in: Leben

Infos zu HPV und Gebärmutterhalskrebs

Die Kinderärzte berichten: Humane Papilomaviren (HPV) sind weltweit verbreitete Viren, die Haut und Schleimhautzellen befallen und gut-, aber auch bösartige Tumoren in der Folge verursachen können. Über 75% aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs werden von den HPV-Hochrisikotypen 16 und 18 verursacht. 2008 wurde dem deutschen Mediziner Harald zur Hausen für die grundlegenden Arbeiten zu diesem Thema der Nobelpreis verliehen. Die Viren werden insbesondere durch direkten oder indirekten Haut- oder Schleimhautkontakt übertragen. 75% aller Frauen stecken sich im Laufe ihres Lebens mit Humanen Papillomaviren an. Die Infektionen können ohne äußere Zeichen verlaufen, 2% aller angesteckten Frauen entwickeln jedoch Gebärmutterhalskrebs. Ein weiteres durch HPV hervorgerufenes Krankheitsbild sind sogenannte Genitalwarzen. Diese Erkrankung betrifft Männer und Frauen. Seit 2007 empfiehlt die ständige Impfkommission des RKI (STIKO) für alle Mädchen eine Impfung gegen HPV als Standardimpfung. Die Impfung sollte vor dem ersten Intimkontakt stattfinden, die STIKO empfiehlt eine Impfung für alle Mädchen ab 9 bis 14 Jahren. Es werden 2 intramuskuläre Injektionen im Abstand von 6 Monaten empfohlen, werden die Mädchen nach 14 Jahren geimpft, sind 3 Impfungen notwendig. Über die …

Konkurrenzverhalten bei Kindern (Gastbeitrag)

Viele werden sich bestimmt noch an die Fernsehwerbung aus den 90er Jahren erinnern, in der sich zwei Bekannte nach längerer Zeit wieder einmal treffen und einer der beiden seinem Gegenüber mit den Worten “Mein Haus, mein Auto, mein Boot” Fotos präsentiert, woraufhin der andere zunächst etwas betreten dreinblickt, dann allerdings selbst Bilder auf den Tisch legt, die die Errungenschaften des Ersten doch recht mittelmäßig aussehen lassen. Solches Imponier- und Konkurrenzverhalten lässt sich auch schon im Kleinkindalter beobachten. Hier heißt es dann einfach: “Mein Spielzeugauto fährt schneller, mein Legohaus ist größer, mein Schiff ist ferngesteuert.” Doch was bringt Kinder (und Erwachsene) dazu, sich immer wieder mit anderen messen zu müssen – und wie sollen Eltern damit umgehen? Im Hinblick auf die Ursachen ist zunächst ein kurzer Ausflug in die Pflanzen- und Tierwelt aufschlussreich. Denn nicht nur der Mensch, sondern alle Lebewesen konkurrieren miteinander – ob es der Pfau ist, der stolz sein Rad präsentiert, oder die Orchideenart, die unter Vortäuschung falscher Tatsachen (sie gibt mit Hilfe eines Duftstoffes vor, ein Insektenweibchen zu sein) Männchen anlockt. Auch …

Wir raten dringend: kein Gehfrei für Ihr Kind!

Die Kinderärzte raten: Sehen Sie vom Kauf einer Lauflernhilfe, auch Gehfrei genannt, unbedingt ab! Sie gehen große Risiken ein und weder Ihr Kind noch Sie haben Vorteile vom Gebrauch eines solchen Gerätes! Warum? Zunächst ist das Unfallrisiko enorm hoch. Bei bis zu 10 km/h (!), die die Kinder erreichen, sind Stürze vorprogrammiert. Eltern unterschätzen die Geschwindigkeit und reagieren darum oft zu spät. Etwa 6000 Kinder verunglücken jedes Jahr in Deutschland mit Gehfreis. Knochenbrüche, Schädelverletzungen und anderes sind die Folge. Da die Kinder in der Lauflernhilfe stehen, können sie auch gefährliche Gegenstände, die auf der Küchenarbeitsfläche oder einem Tisch liegen und die für sie normalerweise noch nicht erreichbar wären, greifen und herunterziehen. Dabei kann es z.B. im Falle einer heißen Teekanne zu starken Verbrühungen kommen. Da die Kinder außerdem an Orte gelangen können, die ihnen sonst nicht zugänglich wären, sind auch Vergiftungen dokumentiert, zum Beispiel mit Medikamenten, die auf einem Schränkchen liegen. Ein weiteres Argument gegen Gehfreis ist die nachteilige Wirkung auf die Entwicklung. Die Kinder lernen in Gehfreis Bewegungsabläufe falsch, natürliche Bewegungsabläufe, die dem Entwicklungsstand …

Das (hoch-) sensible Kind – ein Buchtipp

Die Kinderärzte meinen, dass das Thema “Hochsensibilität” in der Medizin wie in der Pädagogik noch zu wenig beachtet wird, auch wenn es als HSP (highly sensitive personality) inzwischen auch unter Laien diskutiert wird. Was ist Hochsensibilität? Sind hochsensible Menschen “Weicheier”? Gibt sich das wieder? “Hochsensibilität” bedeutet zunächst nur, dass das Nervensystem Reize aus der Umwelt oder aus dem eigenen Körper verstärkt registriert. Das ist eine Persönlichkeitseigenschaft. Diese bleibt so bestehen, auch wenn sie durch Lernprozesse und Anpassungen in bestimmten Grenzen verändert werden kann. Darin liegt nun ein Risiko aber auch eine Chance: als Risiko gilt, dass die verstärkte Wahrnehmung zu einer Überforderung führen kann. Zu viele Reize können nicht mehr ausreichend verarbeitet werden. Ein Beispiel hierfür wäre das Kind, das sich bei zu viel Stimmengewirr oder bei sich schnell verändernden Bildern (z.B. schnelle Computerspiele) unwohl fühlt oder zurück zieht Von medizinischer Bedeutung ist außerdem, dass normale Körperfunktionen, wie etwa die Darmaktivität oder der Herzschlag, als bedrohlich wahrgenommen werden, obwohl kein eigentliches Risiko vorliegt. Allerdings bestehen auch Chancen. Viel wahrzunehmen ist ja auch eine Fähigkeit. Die …

Von Früh- und Spätaufstehern

Die Kinderärzte berichten: Sicher kennen Sie das auch – ob von sich selbst oder von Ihren Kindern: Jeden Morgen ist es für manche Menschen eine Qual, aufzustehen und sich zur Schule bzw. zur Arbeit zu quälen. Und dann gibt es auch Individuen, die fröhlich aus dem Bett federn und noch vor dem Frühstück Heldentaten vollbringen wollen. Etwas, das die noch müden Familienmitglieder vor dem ersten Kaffee bis zur Weißglut bringen kann. Schlafforscher sind sich einig: Das Phänomen ist normal und eine angeborene Eigenschaft. Lerchen, also Frühaufsteher, und Eulen, also Nachtmenschen, haben angeborenerweise einfach verschiedene Biorhythmen. Aber der Rhythmus ist auch altersabhängig, Jugendliche neigen zu einem Eulen-Rhythmus. Sie können also gar nichts dafür, wenn sie morgens nicht aus der Falle kommen. Insofern – und da sind die Ergebnisse der Forschung klar – wäre ein späterer Schulbeginn sinnvoll, die Kinder und Jugendlichen würden mehr lernen und bessere Leistungen bringen können. Veränderungen sind hier aber nicht in Sicht. Und so werden doch manche Schüler die erste Stunde verschlafen. Die Kinderärzte wissen nun, warum sie so manche Lücke aus …

ADHS und Einschulungsalter

Einer AOK-Studie zufolge wird ADHS häufiger diagnostizert bei Kindern, die früh eingeschult werden, seltener aber bei denen, die später in die Schule kommen. Diesen Ergebnissen zufolge hat das Kind, das früher eingeschult wird, damit auch eine höhere Wahrscheinlichkeit, eine Behandlung bis hin zur Verschreibung von Medikamenten zu erfahren. Je nach Bundesland und der entsprechenden Stichtagsregelung werden Kinder auch mit fünfeinhalb Jahren eingeschult. Damit ist aber vor dem Hintergrund der obigen Ergebnisse vor vorschnellen Diagnosen zu warnen! Bei Kindern im Alter von 5-6 Jahren ist in einem halben oder einem Jahr ein großes Ausmaß an Entwicklung zu erwarten. Der Spieltrieb und das Bewegungsbedürfnis sind hoch. Wenn das Kind in diesem Alter also im Unterricht aufsteht, herumläuft oder auf den Lehrer und seine Ermahnungen nicht entsprechend reagiert, liegt nicht unbedingt ADHS vor, sondern vielleicht ein altersentsprechender Spieltrieb. Die Kinderärzte meinen: Die Stichtagsregelung und die offiziellen Einschulungskriterien sind Fakt. Aber die Ergebnisse der oben dargestellten Studie lassen zumindest den Schluss zu, dass es für die meisten Kinder nicht gut ist, eine besonders frühe Einschulung zu erzwingen. Falls es …

Musik macht schlau – und nicht nur das!

Die Kinderärzte berichten: Oft wird gesagt, dass Musik die Entwicklung von Kindern positiv beeinflussen kann. Dies wurde nun kürzlich wieder wissenschaftlich bestätigt. Einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zufolge haben musizierende Kinder bessere Schulnoten. Es wurden die Daten von 4000 Jugendlichen, die schon in der Grundschule zu musizieren begonnen hatten, aufwändig ausgewertet. Gerade auch Jugendliche aus weniger gebildeten Familien profitierten demnach vom Musikunterricht. Die Leistungen der Jugendlichen lagen bis zu 25% über dem Durchschnitt! Außerdem waren musizierende Jugendliche im Schnitt ehrgeiziger und gewissenhafter, den Daten nach strebten sie mit um 8% höherer Wahrscheinlichkeit Abitur und nachfolgend Studium an. Eine andere Studie aus Oldenburg zeigte die Förderung der sprachlichen Kompetenzen von Grundschülern, wenn die Kinder neben dem normalen Musikunterricht in der Schule noch ein Instrument in Kleingruppen erlernten. Aber es wäre verkürzt, Musikunterricht nur unter dem leistungsfördernden oder schulischen Aspekt zu betrachten. Gemeinsames Musizieren fördert ganzheitlich, zum Beispiel auch soziale Kompetenzen und das Gefühl für Ästhetik, Ausdruck und Rhythmus. Darum nicht vergessen: Es lohnt sich, den Kindern das Erlernen eines Instruments anzubieten. Und das nicht …

Tipps bei Hausstaubmilbenallergie

Die Kinderärzte berichten: Ein bei Allergikern und Asthmatikern häufiges Problem ist die Hausstaubmilbenallergie, wobei der Allergiker eigentlich nicht auf die Milben, sondern auf Substanzen in den winzig kleinen Kotbällchen der Tiere reagiert, die in der Atemluft schweben. Die Hausstaubmilbe (HSM) ist eine ständige Begleiterin des Menschen. Sie ernährt sich von den Hautschüppchen, die wir täglich in unendlich großer Zahl verlieren, ohne es zu bemerken. Matratzen, Teppiche, Stoffvorhänge, Polstermöbel und Plüschtiere sind typische Orte, an denen sich Milben wohlfühlen. Auch im außerhäuslichen Umfeld kann die Hausstaubmilbenbelastung hoch sein, z.B. in Polstermöbeln im Kindergarten oder im Kino. Hier die Tipps für HSM-Allergiker Hausstaubmilben lieben Temperaturen von 20–30°C und eine Luftfeuchtigkeit von 70–80%. Hier kann man ansetzen, um den Tierchen beizukommen. Stoßlüften Sie mehrmals pro Tag. Das Kinder- bzw. Schlafzimmer sollte nicht zu sehr geheizt werden (Raumtemperatur unter 19°C) und die Luftfeuchtigkeit nicht über 50% liegen. Diese können Sie mit preisgünstigen Hygrometern messen. Es ist günstig, sich nicht im Kinder- bzw. Schlafzimmer zu kämmen oder zu entkleiden, da sich so besonders viele Hautschüppchen im Zimmer verteilen würden. Haustiere …