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Schimmel in der Wohnung – welche Folgen hat das?

Jeder kennt es – ein altes Brot wird in der Schultasche gefunden, oder auch mal in der Küche, und nach einer Woche grünt der Schimmel darauf. Was sagt uns das? Pilzsporen gibt es überall. Sie sind in der Natur allgegenwärtig und deshalb auch kein Zeichen für Mangel an Hygiene. Sie machen sich allerdings da breit, wo sie gute Bedingungen finden. Und diese sind vor allem Feuchtigkeit. Warum ist der “Schimmel” denn nun gesundheitsschädlich? Die wichtigsten – weil häufigsten – Erkrankungen durch Schimmelsporen sind Allergien. Dazu  zählen Hautallergien wie Ekzemerkrankungen, allergischer Schnupfen und vor allem Bronchialasthma. Seltenere Erkrankungen können außerdem direkte Infektionen sein (allerdings vor allem bei Menschen mit Immunschwäche) oder die Wirkung von Pilzgiften (beim Verzehr). Im Wohnraum gilt eine Wandfläche von mehr als 0,5 qm als relevant und sollte saniert werden. Um Wohnraumschimmel zu verhindern, ist vor allem die richtige Lüftungstechnik wichtig.

Forschung: Asthma, Antibiotika und Darmbakterien

Wir praktizieren es seit jeher in unserer Praxis: Antibiotika werden sehr zurückhaltend eingesetzt! Dafür gibt es viele gute Gründe, wie etwa die ganz allgemein steigende Zahl resistenter Keime, ein Problem, das durch zu häufige und nicht wirklich notwendige antibiotische Therapien gefördert wird. Neben dieser Problemtik wird jedoch auch diskutiert, inwieweit durch den Einsatz von Antibiotika im Säuglingsalter die Entstehung von Allergien bzw. Asthma gefördert wird. Diesbezüglich kann die Wissenschaft noch kein abschließendes Urteil abgeben. Das ist verständlich angesichts eines Geschehens, in das sehr viele Faktoren wie Gene oder Umwelteinflüsse, Umweltverschmutzung und Lebensweise (Stichwort “Überhygiene”) mit hineinspielen. Kanadischen Daten zufolge ist auch eine aus dem Gleichgewicht geratene Darmflora beim Säugling ein Risikofaktor für die spätere Entstehung von Asthma. Und die Darmflora wird durch die Gabe von Antibiotika negativ beeinflusst. Keine Frage: Wer an einer schweren bakteriellen Krankheit leidet, muss auch als Säugling antibiotisch behandelt werden. Aber nur nach sorgfältiger Abwägung der Notwendigkeit. Ein Schnupfen beispielsweise, bei dem die Kinder gelbes Sekret produzieren, ist kein Grund für einen antibiotischen Saft! Wir werden damit an unserem zurückhaltenden Einsatz von …

Grippe-Impfung – erstes Impfnasenspray

Seit 2 Jahren ist es nun auf dem deutschen Markt: das erste Impfnasenspray. Und zwar gegen die saisonale Grippe. Der Wirkmechanismus ist etwas anders als bei der gespritzten Impfung. Bei der in die Muskulatur gespritzten Impfung wird das Immunsystem des gesamten Körpers aktiviert und so auf den möglichen Viruskontakt vorbereitet. Bei der nasalen Impfung erfolgt der Aufbau des Schutzes über die Abwehrmechanismen, die auf den Schleimhautflächen des Körpers vorhanden sind. Die Wirksamkeit ist vergleichbar, aber der Patient spart sich einen “Pieks”. Für gesetzlich Versicherte wird es allerdings nur im Kindesalter bezahlt – im Gegensatz zur Spritze. Ansonsten betehen identische Empfehlungen zur Impfung, wie auch bei der Spritze. DrGH Foto: AstraZeneca 2015

Grippe-Impfung – pro und contra

Der jährliche Grippeimpfstoff ist nun ausgeliefert. Damit stellt sich für viele wieder die Frage, ob man sich und/oder sein Kind gegen die “echte” Virusgrippe, also gegen Influenza, impfen lassen sollte. Pro: Nach unserer Erfahrungen ist der Impfstoff gut verträglich. Es benötigt lediglich eine Spritze in der Saison (Oktober). Nur bei Kindern, die noch nie gegen Grippe geimpft wurden sind zwei Impfungen nötig. Contra: Die enthaltenen Influenza-Typen sind diejenigen, die von den Forschern in der jeweils kommenden Saison erwartet werden. Durch unerwartete Ausbreitung oder durch genetische Veränderung des Virus kann sich in der Saison ein Virus ausbreiten, gegen den dann kein Schutz besteht. Impfreaktionen sind wie bei jeder Impfung möglich. Höheres Impfrisiko besteht bei Menschen mit Hühnerei-Allergie. Gegen Influenza B und Influenza-ähnliche Viren sowie gegen Erkältungsviren wirkt die Impfung nicht. Weil die Influenza aber sehr schwer verlaufen kann, folgt die Empfehlung der Kinderarztblog-Ärzte derjenigen der Ständigen Impfkommission beim Robert-Koch-Institut: Impfung aller Menschen mit besonderen Risiken durch Influenza. Dazu zählen Menschen mit Herz- und Lungenerkrankungen, Stoffwechselerkrankungen oder Immunschwäche. Außerdem ältere Menschen und Bewohner von Heimen. Wer im …

Jugendliche “Nachteulen”

Ferienzeit – gerade für viele Jugendliche bedeutet dies, endlich auszuschlafen und so ihr natürliches Schlafbedürfnis befriedigen zu können. Denn anders als oftmals vermutet, sind nicht Medien aller Art oder zu spät begonnene Hausaufgaben die Ursache der hinausgeschobenen Einschlafzeit, sondern die Hormonumstellung während der Pubertät ab etwa 12 Jahren. So wird das Schlafhormon Melatonin erst später als bei Kindern und auch als bei vielen Erwachsenen ausgeschüttet, sodass Jugendliche erst gegen 23 Uhr einschlafen können. Da die Jugendlichen aufgrund der körperlichen Veränderungen eigentlich ein erhöhtes Schlafbedürfnis haben, wären mindestens 8 Stunden Nachtschlaf erstrebenswert. Während der Schulzeit ist dies aber aufgrund des frühen Schulbeginns und/oder langer Schulwege kaum machbar. Dies hat zur Folge, dass Lehrer gerade in der Mittel- und Oberstufe oftmals Schüler (Jungen sind stärker betroffen als Mädchen) vor sich sitzen haben, die kaum die Augen offen halten können. Ein späterer Schulbeginn wäre somit nach Meinung vieler Schlafforscher sinnvoll, ist aber wohl auch nicht der Weisheit letzter Schluss, da dies gezwungenermaßen mehr Unterricht am Nachmittag bedeuten würde und dieser wurde 1911 von den Preußen mit der Begründung …

Lesen # 1: Was tun mit Lesemuffeln? (Gastbeitrag)

“Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!” – Diese oft lapidar dahingesagte Redewendung stellt eine ganz entscheidende Erkenntnis für die meisten Lebensbereiche dar. Es gibt sicher viele Eltern, die sagen: “Kein Problem, mein Kind schleppt stapelweise Bücher aus der Bücherei nach Hause, um sie zu lesen.” Ebenso viele Eltern stellen sich jedoch die Frage: “Wie bringe ich mein Kind bloß dazu, ein Buch zu lesen?” Hinlänglich bekannt ist, dass das Vorlesen im Kleinkindalter sehr wichtig für die Entwicklung der Freude am eigenen Lesen ist. Trotzdem wird diese nicht bei allen Kindern ausgebildet. Hier ein paar Tipps, wie Kinder den Spaß am Lesen entdecken können: 1) Buchauswahl: Nicht immer stimmen Eltern- und Kinderwunsch dabei überein. Hier gilt: Auch wenn es die fünfte Dinosauriergeschichte ist – Hauptsache, es wird überhaupt gelesen. 2) Interesse zeigen: Eltern können mit dem Kind ein kurzes Gespräch über das jeweils Gelesene führen. Eventuell liest man das Buch auch selbst, um gezielt Fragen dazu stellen zu können. 3) Anregungen zum kreativen Umgang mit der Geschichte geben: Das Kind kann ein Bild malen, die …

Über den Umgang mit Strafarbeit und Co

Irgendwann passiert es wohl allen Eltern einmal: Das Kind kommt nach Hause und berichtet, dass es in der Schule eine Strafarbeit aufgebrummt oder gar einen Verweis bekommen hat, weil es sich nicht an die Regeln gehalten hat. Doch was antwortet man dann auf die bange Frage “Bist du jetzt böse auf mich?” Zunächst ist man vielleicht versucht, loszuschimpfen. Dies ist – bei genauerer Betrachtung – aber eigentlich gar nicht nötig, denn die Strafe ist ja bereits ausgesprochen, das “Vergehen” somit geahndet. Besser ist es, mit dem Kind das Gespräch darüber zu suchen, was vorgefallen ist und zu erklären, warum sein Verhalten nicht in Ordnung war. Dabei sollte man durchaus deutlich machen, dass man dann eben auch die negativen Konsequenzen dafür tragen muss. Geschieht dies auf einer sachlichen, konstruktiven Ebene, wird es die Beziehung zwischen Eltern und Kind nicht belasten. Nur so kann man erreichen, dass sich das Kind auch in Zukunft offen mit den Eltern sprechen traut, was eine wichtige Basis für eine vertrauensvolle Beziehung ist. Schwieriger wird die Sache allerdings, wenn sich das Kind …

Einkaufsfalle Kinderlebensmittel

Ob beim Großeinkauf am Wochenende oder wenn man nur schnell ein paar Kleinigkeiten besorgen muss: Das Einkaufen im Supermarkt wird mit Kindern immer mehr zum Spießrutenlauf. Die Süßigkeiten im Wartebereich an den Kassen sind ein sicherlich schon zur Genüge diskutiertes Ärgernis für Eltern. Mittlerweile kommt es aber auch schon vorher immer häufiger zu Quengelattacken, da einem aus den Regalen alle Arten von Lebensmitteln in bunten Verpackungen mit putzigen Tiergesichtern oder bekannten Zeichentrickfiguren entgegenlachen. Einerseits fühlen sich natürlich Kinder durch die optische Aufmachung auf gesprochen, was im besten Fall eine Diskussion über den Kauf und im schlechtesten einen Wutanfall bei Verweigerung dieses Wunsches nach sich zieht. Andererseits lassen sich aber auch viele Eltern täuschen von Aufdrucken, die die Lebensmittel als besonders geeignet für Kinder anpreisen. Dies führt häufig zu der irrigen Annahme, die Produkte seien besonders auf die ernährungsphysiologischen Bedürfnisse von Kindern ausgerichtet. Hier soll anhand von drei Beispielen gezeigt werden, dass dies leider nicht der Realität entspricht. Bei Kindern sehr beliebt ist z.B. Wurst in verschiedenen Tierformen, die den Eindruck vermittelt, sie sei besonders für …

Taschengeld

Immer mehr junge Menschen starten z.T. hochverschuldet ins Erwachsenenalter. Um dem entgegenzuwirken, finden z.B. in den Schulen Vorträge von Schuldnerberatern statt, um die Jugendlichen auf die Gefahren von horrenden Handyrechnungen, Krediten und Ratenzahlungen hinzuweisen. Ebenso wichtig ist es aber, dass Eltern Kindern ab dem Grundschulalter durch die Zahlung von Taschengeld die Möglichkeit geben, den sinnvollen und verantwortungsvollen Umgang mit Geld zu üben, sodass den Kindern schon früh bewusst wird, dass Geld nicht in unbegrenzter Menge zur Verfügung steht. Es gibt jedoch einige Regeln, die im Hinblick auf die Zahlung des Taschengeldes zu beachten sind: • Es sollen regelmäßig gleiche Beträge ausgezahlt werden, damit die Kinder ihre Einnahmen und Ausgaben planen können. • Die Höhe soll altersangemessen sein (vgl. hierzu z.B. www.jugendamt.nuernberg.de/downloads/taschengeld.pdf). • Die Kinder sollen keine zusätzlichen Zahlungen oder einen Vorschuss erhalten, wenn sie ihr Geld ausgegeben haben. Nur so können sie lernen, dass man sich Geld einteilen muss und genau überlegen sollte, wofür man es ausgibt. Auch die Erfahrung, dass man für größere Anschaffungen länger sparen muss, können die Kinder nur so machen. • …