Alle Artikel mit dem Schlagwort: Coronavirus

COVID19 – wie sich unsere Patienten verändert haben

Unser Leben hat sich verändert unter COVID19. Das muss man niemandem erzählen. Vielleicht ist aber für Sie interessant wie sich unsere Praxisabläufe und auch die Patienten verändert haben. Was ich bei den Familien wahrgenommen habe Trotz aller Einschränkung der täglichen Aktivitäten und auch der teils belastenden Home School haben wir keine deprimierten Kinder erlebt. Vielmehr wurde sogar häufig erwähnt, dass das gute Wetter und der fehlende Schuldruck wir eine Auszeit wahrgenommen wurde. Viele Familien haben diese Chance genutzt und damit das Beste aus dem gemacht, was erst einmal sowieso nicht zu ändern war. Deshalb gab es auch weniger Vorstellungen. Die vielen Vorstellungen mit psychosomatischen Beschwerden im Zusammenhang mit dem Druck der Schule waren komplett verschwunden. Natürlich auch die Beratungen im Zusammenhang mit Schulleistungen und Schullaufbahn. Natürlich haben wir viele Familien aus der ländlichen oder Kleinstadtumgebung. Ob meine Wahrnehmung in einer Großstadt mit fehlender Natur und beengten Wohnverhältnissen genauso wäre, weiß ich natürlich nicht. Auch Ängste der Kinder im Zusammenhang mit COVID19 waren nicht besonders ausgeprägt. Am ehesten waren es noch Ängste um kranke oder alte …

COVID19 & Kinder – eine aktualisierte Einschätzung

Ich werde oft gefragt, wie es nun weitergeht in der Corona-Krise. Natürlich aus Sicht der Kinder und Familien. Ich möchte Ihnen deshalb hier ein paar Einschätzungen von mir – auf Basis der verfügbaren Daten – mitgeben. Insbesondere auch aktuell zu der gestrigen Lockerung der gesetzlichen Beschränkungen. Was wissen wir über den Verlauf von COVID19 bei Kindern inzwischen? Kinder können ähnlich häufig erkranken, aber meist mit wenigen Symptomen. Meist stecken sie sich bei Erwachsenen (v.a. bei den Eltern und Betreuern) an. Aber Kinder können auch umgekehrt Erwachsene anstecken. Das sieht man in den Ergebnissen der viel beachteten Heinsberg-Studie. In den ersten zwei Lebensjahren können Kinder auch schwerer erkranken. Unabhängig von Grunderkrankungen. Ab dem 3. Lebensjahr werden schwerere Erkrankungen seltener. Grunderkrankungen können den Verlauf von COVID19 zwar schwerer machen, aber nicht in einem ähnlichen Ausmaß wie bei Erwachsenen. Das bedeutet, dass bei Kindern selbst Herzfehler oder ein gut eingestelltes Asthma bronchiale (um bei meinen Schwerpunktpatienten zu bleiben) den Verlauf nicht prinzipiell als Risiko anzusehen sind. Im Einzelfall kann diese Einschätzung bei besonderen Grunderkrankungen natürlich anders ausfallen. Fragen …

Bitte bleibt zuhause!!!

Die Coronakrise schreitet unerbittlich voran. Viele Menschen sind vorbildlich und vernünftig und bleiben zuhause. Aber leider nicht alle. Wir Kinderärzte appellieren in aller Dringlichkeit: Das Wichtigste in diesen Tagen ist wirklich das Eine, die Weiterverbreitung des Virus soweit wie irgend möglich zu verringern. Also bleibt zuhause! Jeder kann beitragen, ob groß, ob klein. Versteht, daß es auf jeden einzelnen ankommt. Jeder vermeidbare Kontakt ist in der momentanen Situation einer zuviel. Wiegt Euch nicht in falscher Sicherheit. Jeder, ausnahmslos jeder Einzelne von uns, ist in der Verantwortung. Also, lasst uns zusammen helfen. Es kann für jeden von uns lebenswichtig sein, das zu tun. Bleibt zuhause! Teilen Sie diese Botschaft an möglichst viele Menschen, alt wie jung! Gerade auch an lebensfrohe Jugendliche und junge Menschen, aber auch an die Älteren! Danke, damit helft Ihr uns allen! Jeder kann dadurch Leben retten! Auch das eigene. Bleibt zuhause!

Corona: Solidarität und Zusammenhalt

Corona stellt uns alle vor immense Herausforderungen und verlangt uns allen viel ab. Die Menschen sind unsicher und ernsthaft besorgt und versuchen ihr Bestes. Politik und Wissenschaft arbeiten intensiv und Hand in Hand an Lösungen. Ist Zuversicht zu haben ehrlicherweise möglich? Ja! Worin liegt unsere Chance? 1995, lange vor Corona, eine Stadt in den neuen Bundesländern. Die Mauer ist noch nicht so lange gefallen. Meine spätere Frau und ich besuchen ihre von der DDR noch sehr geprägte Heimatstadt. In der Straßenbahn treffen wir eine ihrer alten Klassenkameradinnen. Kurz entschlossen wird für den Abend ein spontanes Klassentreffen vereinbart. Ich beschließe mitzugehen und stelle mich auf einen superlangweiligen Abend ein, ich kenne ja niemanden. Ausnahmslos alle kommen, Menschen mit den verschiedensten Wegen, ungelernte Hilfskräfte und Akademiker, alle in einem Kellerraum. Aber es ist eine gegenseitige Achtung, eine Gemeinschaft und ein Zusammenhalt da, den ich noch nie erlebt hatte. Alle tragen dazu bei, dass es ein gelungener Abend wird. Und ich erfahre, wie sehr sich diese Menschen auch im Alltag unterstützen. Ich selbst werde an diesem Abend von …

Das Covid19-Virus und die Kinder

Wir werden natürlich jetzt oft zum neuen Coronavirus und zu Covid19 gefragt. Ich fasse deshalb hier einmal den aktuellen Stand des Wissens aus Sicht eines Kinderarztes bzw. Kinderkardiologen und Kinderpneumologen zusammen. Covid19 ist eine völlig neuartige Erkrankung, die jetzt wie ein Tsunami durch die Welt gespült wird. Deshalb gibt es keine Erfahrung mit dem Virus, und auch noch wenige verlässliche Forschungsergebnisse. Was sicher ist: Leider ist Covid19 nicht nur eine „etwas bösere Grippe“. Und es trifft auch nicht nur alte oder kranke Menschen. Dass sich die Erkrankung so schnell verbreitet und auch in Einzelfällen so heftig verläuft, hat Wissenschaftler und Gesundheitspolitiker weltweit überrascht. Wir sehen in Italien, dass mit dem Virus nicht zu spaßen ist. Er ist höchstansteckend und deshalb nicht gut zu begrenzen. Auch wenn viele Infizierte nur leichte Symptome haben, kommt es in 10-15% der Fälle zu schweren Verläufen. Diese können aufgrund der Vielzahl plötzlich Erkrankter die Leistungsfähigkeit des Gesundheitswesens aller Länder sehr rasch an die Grenze bringen. Folge wären dann steigende Zahlen an Todesfällen. Kinder sind generell glücklicherweise viel weniger stark betroffen …