Ernährung, Medizin, Prävention
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Die Vroni-Studie – Fragen zum wichtigsten Herz-Screeningprogramm (für alle Kinder von 5 bis 14 Jahren)

Seit 3 Monaten gibt es nun für Kinder von 5 bis 14 Jahren das neue Bayerische Früherkennungsprogramm VRONI.

Es ist mir als Kinderkardiologe und Ernährungsmediziner im wahrsten Sinne des Wortes eine Herzensangelegenheit. Wie schon einmal beschrieben, dient es der Früherkennung von Gefäßrisiken im jungen Erwachsenenalter durch ungünstige Cholesterinwerte. Es ist kostenlos und zielt auf raschen und effektiven Beginn der Behandlung bereits im Kindes- und Jugendalter.

Teilnehmen können alle Kinder von 5 bis 14 Jahren. Es braucht eine kleine Blutprobe und die Einwilligung am besten beider Elternteile, weil eine genetische Untersuchung Teil des Programms ist (wenn nicht seitens der Eltern unerwünscht).

Wie die meisten Praxen mit Kinderkardiologen führen auch wir dieses Programm durch – und treffen auf großes Interesse, nicht zuletzt, weil es in fast jeder dritten Familie Fälle mit Herzinfarkt oder Schlaganfall gibt. Zählt man Familien mit zusätzlichen Gefäßrisiken wie Diabetes oder Bluthochdruck noch dazu, ist es mehr als jede zweite Familie.

Ein paar Fragen werden immer wieder gestellt. Diese möchte ich hier kurz beschreiben.

Kann ich die genetische Untersuchung ablehnen?

Ja. Es kann auch nur das Blutscreening erfolgen. Allerdings ist die genetische Diagnostik auf kranke Cholesterin-Gene sinnvoll, da es Risiken in Zukunft noch genauer eingrenzen hilft.

Was ist mit Kindern außerhalb der Altersgrenzen?

Im Programm VRONI können nur Kinder von 5 bis 14 Jahren eingeschlossen werden. Allerdings kann auch außerhalb dieser Altersgrenzen Labordiagnostik sinnvoll sein, vor allem, wenn es einen Anhalt für familiäre Risiken gibt oder bereits ein Störungsbild vorliegt. Frühestens mit 2 Jahren. Genetische Diagnostik der VRONI-Studie ist in diesen Fällen allerdings nicht möglich. Die Leistungserbringung erfolgt dann auf gesetzlicher Grundlage, abhängig vom Versichertenstatus.

Welche Therapie leiten wir ein?

Bei leichten Formen verordnen wir Ernährungsberatung. Bei schwereren Formen wird eine medikamentöse Therapie eingeleitet, bei schweren Formen in Zusammenarbeit mit einem Stoffwechselzentrum.

Müssen die Kinder Stammpatienten der Praxis sein?

Nein. Wir führen das Screening-Programm auch für „Gastkinder“ durch. Wir haben eigens für VRONI-Interessierte Termine reserviert.

Empfehle ich das Programm?

Unbedingt! Wie beschrieben, muss Prävention des Herzinfarktes bereits im Kindes- und Jugendalter beginnen. In Fällen der genetischen Stoffwechselstörung des Cholesterins kann ein Herzinfarkt bereits sehr früh im Leben erfolgen.

Sprechen Sie uns oder Ihre Kinder- und Jugendarztpraxis an.

Die Homepage der Studie gibt weitere Informationen: www.myvroni.de

Das Programm wird vom Verband der niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte BVKJ unterstützt und durch die Technische Universität München ausgeführt. Derzeit ist es bis zum Herbst 2022 geplant.

 

Abbildung Zeichnung Vroni: Vroni-Studie. Alle Recht dort. www.myvroni.de

 

Kategorie: Ernährung, Medizin, Prävention

von

Dr. med. Gerald Hofner

Dr. Gerald Hofner war kinderkardiologischer Oberarzt der Universitätskinderklinik Erlangen-Nürnberg, bevor er 2003 in eine neue Praxis in Neudrossenfeld und Bayreuth wechselte. Sein Fokus liegt auch dort auf der Schwerpunktversorgung für Kinderkardiologie, Kinderpneumologie, Jugendsportmedizin und Ernährungsmedizin, besonders unter dem Aspekt der Prävention. Ihm ist dabei wichtig, die Erkenntnisse der Wissenschaft praktisch und verständlich zu den Patienten und ihren Familien zu bringen. Als Vater von zwei Töchtern weiß er um die Probleme von Familie. Seit 2019 ist er außerdem verantwortlich für die beiden neuen Medizinprodukte FrioQuick® Kühlpflaster und RhinoQuick® Schnupfenpflaster in Deutschland - sanfte und effektive Therapie. Dr. Gerald Hofner hat einen Lehrauftrag der Universität Bayreuth angenommen.

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