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Offen und auf Augenhöhe

Kommunikation mit Jugendlichen – hmmm, schwierig? Ja vielleicht, aber es gibt auch einige Dinge, die Jugendliche berechtigterweise einfordern und die den Umgang deutlich erleichtern. Miriam, 14 Jahre, kommt nach der Schule heim. Nach der Begrüßung kommt ihre Mutter schnell auf die E-Mail zu sprechen, die sie an diesem Tag vom Englischlehrer bekam. Miriam hat wiederholt die Hausaufgaben nicht gemacht, soll nacharbeiten und die Eltern sollen mit Miriam ernsthaft sprechen. Von dieser E-Mail bzw. der geplanten Kontaktaufnahme des Lehrers mit ihren Eltern wusste Miriam nun aber nichts. Sie wird wütend, fühlt sich hintergangen und ist einem weiteren Gespräch mit ihrer Mutter zunächst einmal nicht mehr zugänglich. Sie ist schließlich kein kleines Kind mehr! Wumms, die Türe ihres Zimmers fliegt zu. Im weiteren Verlauf des Nachmitttags tauschen sich Miriam und ihre Mutter noch einmal aus. Sie gehen in der nächsten Sprechstunde gemeinsam zu der Lehrkraft, besprechen den Vorfall und die Sachlage. Für Miriam das Wichtigste, nachdem der schulische Teil besprochen wurde: Offene Kommunikation, nicht hinter ihrem Rücken! Wenn der Lehrer die Eltern kontaktieren will, soll er ihr …

Literarisches zum Urlaubsstart

Ein literarischer Appell – von unserer Gastautorin Malyschka Kennen Sie das weiße Kaninchen aus der Geschichte Alice im Wunderland? Zu spät, zu spät, zu spät….. Sind wir zu spät? Nein, eigentlich nicht, denn, wir haben im Wesentlichen alles gut im Griff. Vom Familienleben über Job, Partnerschaft, Freizeitgestaltung; wir fördern unsere Kinder so wie wir es gut finden, ermöglichen ihnen und uns eine schöne Freizeitgestaltung. Alles gut – alles läuft! Bis dann, ja dann, leider unvermeidbar, diese nicht so schönen Viren auf uns treffen, die unseren nahezu perfekt organisierten Alltag, meistens über Nacht oder von einer Stunde auf die nächste, plötzlich  durcheinander bringen. Weniger schlimm, dass unsere Kinder dann die Schule/den Kindergarten nicht besuchen können, richtig schlimm, oh Mist, so viele berufliche Termine sind für die nächsten Tage geplant. Man sieht im Geiste die böse Herzkönigin (Chef) aufstöhnen, sieht den Herzbuben mit seiner ganzen Armee (Kollegen) aufziehen und hat sofort ein nicht ganz so gutes Gefühl. Dabei ist es jetzt doch immens wichtig, dass wir uns in Ruhe und mit voller Aufmerksamkeit um unser krankes Kind …

Schöne Ferien!

Es ist soweit, die lang ersehnten Sommerferien sind da! Wir wünschen Ihnen: Genießen Sie die Zeit mit Ihrem Kind! Das Schuljahr ist vorbei, nun ist es Zeit für Erholung und den Kopf frei zu bekommen, eine positive, gute gemeinsame Zeit zu erleben und die Schule und die Noten erst einmal gedanklich ganz weit nach hinten zu stellen. Selbst wenn das Klassenziel nicht erreicht wurde, die Kinder brauchen nun eine Auszeit. Denn für das neue Schuljahr braucht es wieder Kraft, drum müssen die Tanks nun erst einmal aufgefüllt werden. Und es ist auch gut, bewusst wieder wichtige andere Themen im Blick zu haben. Welche Themen sind für Ihr Kind mit seinem derzeitigen Entwicklungsstand wichtig? Nehmen Sie sich dafür Zeit mit Ihrem Kind. Und genießen Sie diese Wochen auch bewusst selbst! Schöne Ferien!

Tipp der Woche – Redet!

Reden Sie – ein kurzes Plädoyer inkl. Buchtipps – von unserer Premiumleserin und Autorin Malyschka (vollständiger Name ist der Redaktion bekannt) Klar, unser digitales Zeitalter hat durchaus seine Vorteile, allerdings kommt doch oft, oder immer öfter, viel Wesentliches zu kurz; zum Beispiel das miteinander reden. Gemeint ist dabei nicht die Kommunikation mittels kurz und/oder hektisch getippten Wörtern, sondern die verbale Kommunikation. Sprache und sprechen haben ein ästhetisches Potential. Nur mit gesprochenen Worten kann man so vieles ausdrücken, vermitteln und auch bewirken. Nur so kann man Emotionen (egal welche) richtig weitergeben. Die Sprachgewalt an sich wird oft unterschätzt. Dass Vorlesen gut ist wissen wir und auch durch das Vorlesen kann Kindern die Prächtigkeit unserer Sprache sehr gut vermittelt werden. Lesen Sie ihrem Kind zum Beispiel aus dem Buch „Kakadu und Kukuda“ von Paul Maar vor. Dieser Autor beherrscht (fast) wie kein anderer das Spiel mit den Wörtern und die damit verbundene Aussagekraft. Und lustig ist es obendrein. Nebenbei kommunizieren Sie  auch auf die sicher richtige Weise mit Ihrem Kind. Auch träumen über den Tag kommt als …

Die Grenze zwischen Erziehung und Manipulation – ein schmaler Grat

Vom Moment der Geburt an (genaugenommen sogar schon vorher) nehmen wir als Eltern Einfluss auf unsere Kinder. Doch während es zunächst um ganz elementare Dinge wie Geborgenheit, Zuverlässigkeit und Vertrauen geht, wird mit zunehmendem Alter des Kindes aus dem Einfluss eine Beeinflussung. Wir entscheiden, welche Werte wir vermitteln wollen, und versuchen, diese so zu vermitteln, dass sie beim Kind auch ankommen. Genau hier liegt aber die Gefahr, nicht nur erzieherisch, sondern manipulativ auf die Kinder einzuwirken. Um dies an einem Beispiel zu erläutern, sei folgende Situation geschildert: Ein Junge bekommt einen Bonbon angeboten und freut sich zunächst offensichtlich darüber. Dann jedoch ändert sich die Miene des Kindes, es schaut seine Mutter an und fragt verunsichert, ob es den Bonbon essen dürfe. Die Antwort der Mutter fällt eindeutig aus: „Nein, das ist nicht vegan. Dafür musste ein Tier sterben. So etwas essen wir nicht.“ Ganz abgesehen davon, dass eine vegane Ernährung für Heranwachsende nicht unproblematisch ist, manipuliert die Mutter durch die negative Art und Weise, wie sie über den Bonbon spricht, ihr Kind. Es bekommt den …

Pubertät – ein Geschenk der Evolution

Jugendliche brechen aus Rollen aus, sind risikofreudig, tun Dinge, die den Erwachsenen unverständlich sind und verändern sich stark. Die Eltern machen sich Sorgen und finden ihre Kinder komplett verrückt. Dennoch – Die Verrücktheit der Jugendlichen ist kein mentaler Unfall, kein Unglück, sondern ein ganz klares, absichtsvolles Programm der Gehirnentwicklung. Übrigens eine Phase der Hirnentwicklung, die nicht mit 19 Jahren endet, sondern bis in die Mitte der Zwanziger hinreichen kann. Das kindliche Hirn ist ein guter, aber chaotischer Rohbau, der sich selbst in eine nicht genau vorbestimmte Form entwickeln wird – und das oft länger als der restliche Körper mit seinen Veränderungen wie Brustwachstum oder Stimmbruch. Es gibt seit den 1980er Jahren dazu viel Forschung. Viele Hirnregionen bei Jugendlichen sind im Wachstum und der Reifung begriffen. Besonders spät sind dabei übrigens Hirnregionen dran, die mit Planung, Selbstkontrolle und sozialer Bindung zu tun haben. Jugendliche akzeptieren, wenn sie die Folgen ihres Handelns nicht abschätzen können und sind risikofreudig. In der Risikobereitschaft steckt aber auch die Chance für Persönlichkeitsentwicklung. Jugendliche sind sehr offen für Unbekanntes, sind anpassungsfähiger als …

Zuwendung gegen Übergewicht

Eine stabile frühkindliche Bindung hilft ein ganzes Leben lang. Nicht nur für die seelische Gesundheit. Auch für die körperliche. Anscheinend werden die aufmerksam und fürsorglich behandelten Kinder sogar seltener Übergewicht entwickeln, wohl auch, weil sie weniger ungünstige Verhaltensmuster lernen. Ein Forscherteam der Pennsylvania University beobachtete 280 Frauen. Die Hälfte bekam im ersten Lebensjahr Anleitung, die die Bedürfnisse, die Erziehung und die Versorgung des Kindes betrafen. Im Alter von 3 Jahren zeigten sich nun erstaunliche Unterschiede beim Gewicht der Kinder. Die Kinder der Familien, die Anleitung bekamen, hatten weniger Übergewicht oder Fettleibigkeit. Wenn Babies schreien, ist das nicht immer wegen Hungers. Wenn Eltern das Signal aber immer als Hunger deuten und das schreiende Kind zur Beruhigung füttern, wird das Kind später auch eher auf Stress mit vermehrter Nahrungszufuhr reagieren. Es findet hier also eine frühe Prägung des Essverhaltens statt. Nicht so, wenn die Eltern zunehmend lernen, das Schreien des Kindes besser und differenzierter einzuordnen. Außerdem trägt eine stabile frühkindliche Bindung in vielerlei Hinsicht dazu bei, eine stabile, gesunde Persönlichkeit für das weitere Leben zu entwickeln. Dies …

Das Projektkind

In unserer Praxis erlebt man gelegentlich (mit ansteigender Häufigkeit) das Projektkind. Eingeplant zum idealen Zeitpunkt zwischen Karriere und Hausbau, perfekt organisierte, an klaren Kriterien orientierte Aufzucht, genaues Abwägen für jeden Entscheidungsschritt (von der Impfung bis zur Tagesstättenauswahl) und nicht zuletzt natürlich hohe Erwartungen an das “Ergebnis”. Ein Projekt eben. Ganz ähnlich eben einem beruflichem Projekt. Das erste Kind immer noch häufiger als jedes weitere. Das Ergebnis ist auch häufig klar formuliert – das Abitur steht da sicher weit oben in der Liste der Projektziele oder -teilziele. Aber auch Klavierunterricht, Ballett, Torschützenkönig können diese Ziele sein. Nicht, dass Ziele schlecht wären. Im Gegenteil. Ziele sind gut und nötig. Die entscheidende Frage ist aber: Was bleibt ohne die Ziele übrig? Oder besser: Wie stark fühlt ein Kind, dass es hauptsächlich dem Projekteifer der Eltern dient? Warum ich dieses Projektdenken kritisch sehe? Es handelt sich um einen Menschen, eine Persönlichkeit, mit Genen, die nur zu 50% mit den Elternteilen übereinstimmen. Ein Wesen, das unvoreingenommen akzeptiert werden will. Das Kind als Projekt bekommt aber eine Funktion. Es ist in …

Auf zum Zahnarzt!

Karies bei Milchzähnen ist und bleibt ein großes Problem. Fast die Hälfte der Kariesdefekte entstehen bereits vor dem 3. Geburtstag. Gut 15% der unter Dreijährigen sind betroffen. Grund genug, möglichst früh Prävention zu betreiben. In Kürze haben Kleinkinder darum auf 3 zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt Anspruch. Ab dem 6. bis zum 34. Monat kann dann wohl ab Jahresmitte 2019 ein Termin vereinbart werden. Bisher war dies erst ab dem 3. Lebensjahr vorgesehen. Die bisherigen 3 Vorsorgetermine zwischen dem 3. und 6. Lebensjahr bleiben dabei natürlich weiter bestehen. Ursache der Karies sind zu große Mengen zucker- und säurehaltiger Getränke, oft aus Saugerflaschen, und mangelnde Zahnpflege. Schlimme Folgen können Schmerzen, aber auch Fisteln, Abszesse oder verfrühter Zahnausfall sein. Die bleibenden Zähne sind gefährdeter, ebenfalls Karies zu entwickeln. Unser Rat ist, neben einer konsequenten Zahnpflege und der Bevorzugung von ungesüßten Getränken wie Wasser oder Tee, die Vorsorgetermine beim Zahnarzt mit Ihrem Kind wahrzunehmen. Eine tolle Chance, die da in Deutschland angeboten wird!