Kinder fiebern oft und teilweise hoch. Das Fieber ist dabei ein Zeichen des Immunsystems und somit eigentlich kein Problem. Allerdings kann das Fieber selbst Symptome auslösen, wie etwa Fantasieren oder Schüttelfrost (beim Auffiebern).
Fieber ist meist nicht gleichmäßig stark, sondern hat Schwankungen. Diese haben mit der Tageszeit zu tun (morgens eher niedrigere Temperaturen) und mit dem Auslöser. Bestimmte Keime haben zum Beispiel typische Fieberverläufe.
Am häufigsten fiebern Kleinkinder – und zwar bei Virusinfektionen. Denn das Immunsystem muss diese Viren erst einmal kennenlernen und sich mit ihnen auseinander setzen. Dann beginnt es zu arbeiten – und das Kind fiebert.
Fieber muss nicht zwingend gesenkt werden, solange Ihr Kind gut trinkt und die Ursache des Fiebers nicht unklar oder gefährlich ist. Zu hohes Fieber gibt es nämlich eigentlich nicht, jedenfalls nicht im Sinne von einer Zersetzung der Organe. Denn der Körper selbst macht ja das Fieber.
Eine besondere Situation liegt bei Fieberkrämpfen vor. Hier kommt es vor allem bei sehr schnellem Temperaturanstieg zur Auslösung eines richtigen epileptischen Krampfanfalls im Gehirn. Das darf auch nicht mit Schüttelfrost verwechselt werden, was eine ganz andere Ursache hat.
Fieberkrämpfe gelten als unproblematisch, solange sie nicht gehäuft auftreten oder außerhalb des Alters von 6 Monaten bis 6 Jahren auftreten.
Was tun?
Der erste Krampfanfall wird Sie erschrecken. Oft ist zu dem Zeitpunkt das Fieber nicht einmal noch bekannt, denn das schnelle Auffiebern ist der Auslöser. Sie kennen Ihr Kind so nicht (Zuckungen, Schlaffheit, Bewusstlosigkeit, Augen verdrehen). Deshalb sollte hier im Zweifel unter Tel. 112 der Notarzt zugezogen werden.
Dann gilt es, das Fieber milde zu senken. Zu schnelles Absenken mittels Medikamenten wie Ibuprofen macht Ihr Kind zwar fieberfrei, erhöht aber das Risiko eines erneuten schnellen Auffieberns und damit eines erneuten Krampfanfalls. Dieses Auf und Ab der Temperatur beinhaltet mehr Risiko für erneute Krampfanfälle als eine konstant erhöhte Temperatur.
Wadenwickel (wenn nicht die Beine sowieso kalt sind) und/oder Kühlpflaster (wie FrioQuick®) sollten deshalb immer begleitend angewandt werden werden. Diese Fiebermittel sollten in der Hausapotheke sein. Sie kühlen die Körpertemperatur um bis zu 1° herunter, ohne chemisch einzugreifen.
Natürlich muss der Arzt die Ursache des Fiebers beurteilen. Bei bakteriellen Infektionen kann eine Behandlung nötig sein, bei den häufigeren Virusinfektionen kaum.
Kinder mit ungewöhnlich häufigen Fieberkrämpfen sollten neurologisch untersucht werden, weil der Fieberkrampf dann auch das Zeichen einer echten Epilepsie sein kann. Ansonsten hat ein Fieberkrampf nämlich keine Folgen.